Projektsteuerung verursacht Kosten.
Warum zahlt sich das für den Bauherrn trotzdem aus?

Er spart Geld, Zeit und Nerven. Und er erhält zusätzliche Sicherheiten. Jedem, der für die Kontroll- und Steuerungsaufgaben Geld ausgibt, sollte bewusst sein, dass die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure Projektsteuerung als zusätzliche Leistung zur eigentlichen Planung definiert. Wir sprechen also genau genommen von Sowiesokosten, deren Inanspruchnahme jedem freigestellt ist. Dass die Projektsteuerung nicht an Architekten beauftragt wird, liegt daran, dass sie auch Kontrollfunktionen der Planungsbeteiligten umfasst. Beim Architekten entstünde hier also ein Interessenkonflikt.

Wieso kommt es beim Bauen so oft
zu Kostenüberschreitungen?

Würde genau das gebaut, was entworfen, geplant, ausgeschrieben, angeboten und letztlich beauftragt wurde, gäbe es keine Kostenüberschreitung. Sie sehen schon an meiner Aufzählung, wie viele Fehlerquellen und Änderungsmöglichkeiten es gibt. Genau das führt zu Kostenabweichungen. Ein Fertighaus kostet von der Bestellung bis zur Schlüsselübergabe nicht mehr als angeboten. Vergessen Sie aber die Sat-Schüssel, kommt es zur Kostenüberschreitung. Hätten Auftraggeber und Auftragnehmer beim Vertragsabschluss Konsens über Leistung und Vergütung, gäbe es auch keine Kostenabweichungen. Bei großen, komplexen Projekten mit mehrjährigen Planungs- und Bauzeiten gelingt es nur mit konsequenter Kostenüberwachung und ständiger Kostensteuerung, das Budget einzuhalten.